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2020 war ein turbulentes Jahr für uns. Sicherlich hat wie bei vielen von euch auch Corona einen großen Anteil daran. Aber auch so haben sich viele Dinge überraschend entwickelt und einige Entwicklungen rasante Fortschritte gemacht.
Wir wollen auch zu einem Rückblick in das Jahr 2020 bei Plastic2Beans mitnehmen teilhaben lassen an unseren Abenteuern.
Das Jahr startete vielversprechend. Wir hatten einige Kund*innen für Bürokaffee dazu gewonnen und hatten eine Machbarkeitsstudie für PET-Recycling in Äthiopien, und damit unser erstes Projekt im Recyclingbereich in Aussicht.
Im Februar waren wir dann als eins von neun Start-Ups zur vorletzten Runde der Global Goals Challenge in München eingeladen. Dort arbeiteten wir über 3 Tage in einem intensiven Coaching an unseren aktuellen Herausforderungen und lernten die anderen großartigen öko-sozialen Start-Ups kennen. Wir nahmen viel Bestätigung von allen Teilnehmenden für unser Geschäftsmodell, den Einzug ins Finale, einen ausgearbeiteten Plan für die kommenden Monate und jede Menge Motivation mit nach Hause. Eigentlich waren wir startbereit für die nächste Evolutionsstufe...
Ja. Damit hatte wohl niemand gerechnet. Wir waren auch erst mal perplex.
Lockdown.
Kaum noch Leute in den Büros. Wer bestellt jetzt noch Bürokaffee? Wie sollen wir jetzt neue Kundschaft gewinnen? Was bedeutet das für unser Geschäfte im sowieso nicht so stabilen Äthiopien? Wir können nicht mehr in unserem Office im Co-Working Space zusammen arbeiten.
Was also tun...?
So irritierend die neue Situation im ersten Moment auch war, so schnell konnten wir innerhalb von ein paar Tagen auf einen digitalen Workflow umswitchen.
Abgesehen von unserem Kaffeelager und ein paar Rechnungen waren wir sowieso schon digital organisiert. Slack, Trello, GoogleDrive und Apps in der Cloud hatten wir vorher schon täglich genutzt. Für uns kamen also eigentlich nur die Video Calls dazu - ein Klacks also.
Auch unseren Fokus konnten wir schnell umswitchen. Von Bürokund*innen auf unseren Webshop und die Social Media Kanäle. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an die vielen Bestellungen und die Kooperationen in den ersten Wochen! Damit konnten wir unsere eingebrochenen Umsätze gut abfedern.
Auf einmal war auch Zeit da für Projekte aus der Schublade. Ein neues Branding, eine Corporate Identity, ein Relaunch der Webseite im neuen Look. All das ließ sich innerhalb von ein paar Wochen umsetzen. Ja, und auch für den Newsletter, in dem dieser Artikel hier erscheint, haben wir in dieser Zeit ein professionelles Format aufgebaut.
Auf der Suche nach alternativen Absatzmöglichkeiten für unseren Kaffee kamen uns viele innovative Ideen. Und viele davon haben wir ausprobiert.
Zwar haben wir alle dieser Projekte nach einiger Zeit wieder beendet. Sie brachten einfach nicht den gewünschten Geschäftserfolg. Aber sie brachten uns jede Menge Lernerfolg. Wir wissen jetzt, was nicht funktioniert, was gut funktioniert und worauf wir achten müssen.
Als abzusehen war, dass sich unser Verkaufsstand im Rheincenter nicht tragen wird, eröffnete das Glück der Tüchtigen uns eine neue Möglichkeit:
Die Malve in Köln-Sülz als Kombination aus Büro | Showroom | Café zu nutzen. Hier hatten wir schon im Sommer 2019 über drei Wochen ein ziemlich erfolgreiches Zero Waste Pop Up Café zusammen mit Zero Waste Köln e.V. betrieben. Durch sehr großzügiges Entgegenkommen von Eigentümer und Pächter war es uns möglich, diesen Ort wieder zum Leben zu erwecken.
Natürlich fiel auf unseren Tag der Eröffnung, wie sollte es ander sein, der erneute Lockdown. Gastronomie geschlossen. Aber als mittlerweile mehrfach resilienzgeprüfte Stehaufmenschchen haben wir einfach einen Verkauf aus dem Fenster zum Mitnehmen gestartet. Dieser läuft erstaunlich gut und gibt uns die Freiheit, in Ruhe an anderen Themen zu arbeiten und unseren Cafébetrieb vorzubereiten.
Ganz nebenbei ist es uns gelungen, zwei Revolutionen im Verpackungsbereich auf den Weg zu bringen.
Unseren Kaffee gibt es in nachhaltigen Mehrwegflaschen. In unserer Vision sollen die Flaschen in einem lokalen Umfeld von maximal 200 km Umkreis zirkulieren und im Optimalfall von den Kund*innen direkt im Laden wieder aufgefüllt werden. Dann wird die Mehrwegflasche in Sachen Nachhaltigkeit nahezu unschlagbar. Oder eben revolutionär.
Sobald der Hersteller endlich liefern kann, gibt es unseren Kaffee für alle anderen Fälle in einer neuen 100 % recycelbaren Verpackung aus Monomaterial, d.h. aus einem einzigen Kunststoff. Das ist ein Novum. Bisher gab es nur Verbundverpackungen aus mehreren zusammengesetzten Materialien, die dadurch schwer recycelbar sind. Zusammen mit digitalen Technologien ist es möglich, diese Verpackungen sauber zu trennen und zu hochwertigem Rezyklaten zu verarbeiten. Damit kann plötzlich auch Kunststoff ein nachhaltiges Material sein. Oder eben revolutionär.
Wenn der Kaffeebereich große, oder gar revolutionäre, Schritte nach vorne macht, muss unser Bereich Entwicklungszusammenarbeit mit Äthiopien nachziehen. Das hat er gemacht.
Früher als gedacht haben wir unser erstes Projekt im Bereich Entwicklungszusammenarbeit gewonnen. Wir erstellen eine Machbarkeitsstudie für das PET-Recycling in Äthiopien. Bei einem guten Ausgang der Studie können sich daran Folgeprojekte für den Bau der ersten Recyclinganlage anschließen.
Unsere Hauptaufgabe bei der EZ fällt in die Bereiche Consulting und Vermittlung zwischen deutschen und äthiopischen Partner:innen. Für eine bessere Vernetzung zwischen den Akteur*innen haben wir den gemeinnützigen Verein Circular Economy for Africa mitgegründet.
Bei all den Veränderungen bei uns und um uns herum gab es auch ein paar Veränderungen bei uns im Team. Leider sind Alina und Thomas nicht mehr bei uns im Team. Wir danken beiden für ihren unermüdlichen Einsatz, ihre großartige Arbeit und hoffen, dass sie uns weiterhin immer mal wieder auf einen Kaffee besuchen kommen.
Auf der anderen Seite haben wir tatkräftige Verstärkung dazu gewonnen.
Seit Anfang des Jahres ist Robin bei uns im Team. Durch seinen Background in BWL und Marketing und sein eigene Erfahrung als Unternehmer hilft er uns dabei, das P2B-Boot über Wasser zu halten und wichtige Steuerungsimpulse zu geben.
Vor ein paar Monate ist Haoua zu uns gestoßen. Alleine schon mit der Kombination aus ihrem Zero-Waste-Engagement und Erfahrung aus der PR-Arbeit wäre sie ein perfektes Matching. Aber sie ist zudem brennende Expertin für Entwicklungszusammenarbeit. Welch ein Glücksfall für uns!
Kurz vor Weihnachten hat sich dann noch ein großer Wunsch erfüllt. Als Unternehmen mit einem so hochwertigem Specialty Coffee und großen Café-Ambitionen bräuchten wir eigentlich eine Person, die sich exzellent mit Kaffee auskennt, für die Kaffee ihre Leidenschaft ist, die das Ganze anderen Menschen rüberbringen kann und sogar noch Erfahrung in der Gastronomie und nach der Erfahrung immer noch Lust auf die Arbeit in ihr hat. Eigentlich unmöglich. Aber aus Wunschdenken ist jetzt Wirklichkeit geworden. Wir haben die perfekte Besetzung gefunden. Seit Anfang Dezember ist Hanna unsere Head of Coffee and Gastro.
Wenn du noch ein bisschen weiter lesen möchtest, haben wir dir ein paar unserer Blogartikel aus dem Jahr 2020 ausgewählt:
Infos zu dem Produkt Kaffee in der Mehrwegflasche
Die Mehrwegflasche als Klimaschützerin